Nur rund 20 Prozent der Start-ups in Deutschland werden durch Frauen gegründet. Damit sind Gründerinnen immer noch stark unterrepräsentiert. Der seit 2021 jährlich stattfindende Gründerinnen SUMMIT der Bergischen Universität (Öffnet in einem neuen Tab) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Aufmerksamkeit für dieses Thema zu schaffen und Gründerinnen sowie ihre Start-ups und Projekte ins Rampenlicht zu rücken. Ein bunter Messebereich, praxisnahe Workshops und eine spannende Pitch-Night, bei der sich Start-ups dem Publikum und einer Jury präsentieren konnten – all das stand auf dem Programm des Gründerinnen SUMMIT 2024 (19.06). Über 200 Besucher*innen folgten der Einladung der Bergischen Universität Wuppertal und informierten sich rund ums Thema Gründung. Auf der Agenda standen u.a. die Themen Achtsamkeit und Selbstorganisation, Finanzierung und Investmentmöglichkeiten, bis hin zu verantwortungsvolles Handeln im Einklang mit ökonomischem Erfolg und sicheres Auftreten beim Pitch.
Tipps zu Letzterem konnten am Abend direkt in die Praxis umgesetzt werden. Die Pitch Night war das programm-Highlight. Sechs ausgewählte weibliche und gemischte Gründungsteams von NRW-Hochschulen präsentierten ihre Geschäftsideen und mussten sich anschließend den kritischen Fragen der hochkarätigen Jury stellen.
Während die Jury sich beriet, beleuchteten Ministerin Mona Neubaur (Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen), Prof. Dr. Birgitta Wolff (Rektorin der Bergischen Universität Wuppertal), Prof. Dr. Christine Volkmann (Projektleiterin und Initiatorin von WES) und Anne Janser (Gründerin der WorXplorer GmbH) die Herausforderungen und Chancen für Gründerinnen in Deutschland in einer Gesprächsrunde. Sie betonten die Notwendigkeit von gendersensiblen Gründungsberatungen und Unterstützungsangeboten für Gründerinnen.
Ministerin Mona Neubaur: „Frauen gründen immer noch seltener als Männer. Gleichzeitig sind sie aber nicht weniger am Thema interessiert. Deshalb braucht es weiterhin Unterstützungsbedarf für Gründerinnen auch in Nordrhein-Westfalen. Mir ist es wichtig, erfolgreichen Frauen eine Bühne zu bieten und ihre Ideen und Geschäftsmodelle sichtbar zu machen. Denn wir brauchen alle starken Akteure und innovativen Kräfte, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Netzwerkveranstaltungen wie der Gründerinnen SUMMIT leisten daher einen wichtigen Beitrag für den Ausbau des Gründerinnen-Ökosystems in Nordrhein-Westfalen.“
Al Gewinnerinnen des Abends wurde anschließend das Start-up Dr.Q ausgerufen. Die Gründer*innen Isabelle Hochberger, Dr.-Ing. Henrik Stromberg und Marian Harling entwickeln einen virtuellen Berechnungsingenieur, der die Finite Elemente Methode (FEM; ein allgemeines, bei unterschiedlichen physikalischen Aufgabenstellungen angewendetes numerisches Verfahren) mit generativer KI kombiniert, um einfache und zuverlässige Festigkeitsnachweise zu bieten. Das Team der TU Dortmund darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro freuen.
Women Entrepreneurs in Science
Der Gründerinnen SUMMIT ist eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts Women Entrepreneurs in Science (WES) (Öffnet in einem neuen Tab). Ziel des 2020 gestarteten Projekts ist der Aufbau eines NRW-weiten Netzwerkes, das Studentinnen, Wissenschaftlerinnen und Alumnae für eine Gründung begeistert und diese bei der Umsetzung begleitet. Daraus resultierten unter anderem verschiedene Workshop- und Veranstaltungsformate, die weiterhin angeboten werden. Zusätzlich hat WES ein Konzept einer gendersensiblen Gründungsberatung entwickelt, das Gründungsberater*innen an den NRW-Hochschulen bei ihrer Arbeit unterstützen soll. Mittlerweile haben sich dem Netzwerk mehr als 32 Hochschulen aus NRW angeschlossen.
Das Projekt des Lehrstuhls für Unternehmertum, Innovation und Transformation und UNESCO Lehrstuhl für Entrepreneurship und interkulturelles Management der Bergischen Universität wird im Zuge der Initiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“ mit insgesamt 1,86 Millionen Euro gefördert und ist Teil des Start-up Centers der Bergischen Universität Wuppertal.