Pandemiebedingt waren 2020 und 2021 schwere Jahre für die Hotelbranche. Der aktuelle Hotelmarktreport, herausgegeben von der Schollen Hotelberatung, zeigt die Veränderungen in der Branche vor und während der Corona-Pandemie. Während 2019 für viele Städte ein Rekordjahr war, zeigen die Daten für 2021 große Einbrüche. Verglichen wurden die Top-15-Standorte in NRW, zu denen auch Wuppertal gehört. In der Bergischen Metropole gab es deutliche Einbußen bei den Übernachtungen – vor allem bei Gästen aus dem Ausland. Allerdings sind die Verluste in anderen Städten vergleichsweise größer ausgefallen.
Gästezahlen um die Hälfte reduziert
2019 verzeichneten die Wuppertaler Hotels 404.000 Übernachtungen - so viele wie noch nie! Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie, Lockdowns und Reisebeschränkungen sank die Zahl 2021 auf 209.000 Übernachtungen. Das macht einen Verlust von -48 Prozent. Andere NRW-Städte hatten jedoch noch weit höhere Einbußen zu verzeichnen. Im Schnitt lag das Minus bei 52 Prozent. Düsseldorf und Köln lagen mit über -61 bzw. fast -59 Prozent noch deutlich darüber. Im Vergleich der Top-Städte zählt Wuppertal zu den Standorten, die am wenigsten Gäste in der Corona-Pandemie eingebüßt haben (Platz 4).
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Bettenauslastung. Die durchschnittliche Auslastung lag 2021 in den NRW-Städten im Schnitt bei 21,6%. Wuppertal lag leicht darunter, was Platz 9 im Ranking bedeutet. Im Vergleich zu 2019 hat Wuppertal jedoch die „geringsten Verluste“ zu verzeichnen. Während von 2019 zu 2021 die Auslastung hier um 49% abnahm, lag der NRW-Durchschnitt rund zehn Prozent höher. Oberhausen, Essen und Düsseldorf mussten sogar Verluste von über 60% verkraften.
Markt wird sich langsam erholen
32 Betriebe haben im letzten Jahr in Wuppertal rund 2.700 Betten angeboten. Nach einer Wachstumsphase vor Corona sind damit die Zahl der Betriebe als auch die Zahl der Betten wieder leicht rückläufig.
Die Herausgeber des Marktreports gehen jedoch von einer langsamen Erholung des Hotelmarktes aus. Zwar seien die Zahlen von 2019 noch unerreicht, aber der Trend gehe seit 2021 wieder nach oben. „Dynamik und Zeitspanne können sich dabei, je nach Standort, unterschiedlich darstellen.“, heißt es im Report. Besonders gilt das für Städte, die stark von Messen und Großevents, dem internationalen Tourismus und Geschäftsreisen abhängig seien.
Auch in Wuppertal war der Rückgang internationaler Gäste deutlich spürbar. Während 2019 jede fünfte Übernachtung auf einen Gast aus dem Ausland zurückzuführen war, war es 2021 nur noch jede achte. Laut Report war dies der zweithöchste Rückgang internationaler Gäste unter den Top-Städten.
Die Macher der Studie sind jedoch "vorsichtig optimistisch, dass Wuppertal auf den Pfad der positiven Nachfrageentwicklung" zurückkehhren kann". Dabei könnte sich die Belegung bald wieder dem Vor-Krisen-Niveau annähern oder dieses gar noch übersteigen.