Mit Ablauf der Garantie vom Fahrzeughersteller besitzen die ausgebauten Batterien immer noch einen Energieinhalt von 50 bis 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Über die Entwicklung verlässlicher Prüf- und Klassifizierungsverfahren will das Projektkonsortium um Second Life Batteries GmbH (Projektleitung), BLC – The Battery Lifecycle Company GmbH, Bergische Universität Wuppertal (Öffnet in einem neuen Tab) und Keysight Technologies Deutschland GmbH ermöglichen, dass solche ausgedienten Elektrofahrzeugbatterien als stationäre Energiespeicher mit garantierter Leistungs- und Nutzungseffizienz eingesetzt werden können. Diese Innovation soll die Markteinführung von „Second Life“-Batterien für private und gewerbliche Anwendungen fördern.
Für die Prüfung der gebrauchten Elektrofahrzeugbatterien werden bereits technische Instrumente und Methoden entwickelt. Ein innovatives Prüfgerät soll in Zukunft die verschiedenen Zustände der Batterien effizient ermitteln und bewerten können. Diese Entwicklungen ermöglichen eine selektive Nutzung der Batterien und fließen in den „Batteriepass“ bzw. Digital Product Passport (DPP) ein, welcher Informationen über die Nachhaltigkeit und den Lebenszyklus der Batterien enthält. So lässt sich zukünftig verlässlich feststellen, für welchen weiteren Einsatz die Batterie am besten geeignet ist.
Prof. Dr.-Ing. Benedikt Schmülling, Inhaber des Lehrstuhls für Elektromobilität und Energiespeichersysteme an der Bergischen Universität, sagt: „Das ,Re-use‘-Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Forschung und Industrie gemeinsam nachhaltige Lösungen vorantreiben können. An der Bergischen Universität Wuppertal arbeiten wir daran, robuste und zuverlässige Prüfmethoden zu entwickeln, die die Wiederverwendung von Elektrofahrzeugbatterien optimieren. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Ressourceneffizienz zu steigern und die Umweltauswirkungen zu minimieren.“
Gefördert wird das Vorhaben „Re-Use – Re-purpose von Elektrofahrzeug-Batterien“ im Rahmen des Innovationswettbewerbs GreenEconomy.IN.NRW vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und über den Just Transition Fund (EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027). Der Bergischen Universität Wuppertal stehen rund 718.000 Euro zur Verfügung.