Zum sechsten Mal hat die Wirtschaftsförderung Wuppertal zum Stammtisch der „Technischen Textilien“ eingeladen und damit erneut 17 Geschäftsführer*innen zusammengebracht, die die Fahne des Textils in Wuppertals mit Erfolg hoch halten. Immerhin: Wuppertal ist mit elf Unternehmen nach wie vor eine der ausstellerstärksten Städte der zweijährlich in Frankfurt stattfindenden Fachmesse Techtextil!
Eva Platz, seit Juni 2024 Vorständin der Wirtschaftsförderung, begrüßte die Gäste und blickte zuerst tief in die Vergangenheit. Nämlich in das Jahr 1527, in dem Herzog Johann III den Städten Barmen und Elberfeld das Privileg der Garnnahrung verlieh und damit den Grundstein zur textilen Entwicklung des heutigen Wuppertals und der nachfolgenden Industrialisierung legte. Sie machte deutlich, dass es bemerkenswert sei, dass sich die Wuppertaler Traditionsunternehmen nach wie vor am Markt mit Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit behaupten.
Von solch einem tief verwurzelten Unternehmen kam auch die erste Referentin. Luisa Dahlmanns von der Stapperfend Beschichtungs-GmbH leitet seit zwei Jahren den Familienbetrieb - und das schon in der 5. Generation! Ihre Leitfrage lautete entsprechend: Der Historie verpflichtet? Anschaulich machte sie den Teilnehmern deutlich, wie wichtig eine geplante und vorausschauende Nachfolge ist. Und zwar frühzeitig, da unvorhergesehene Ereignisse durchaus eingeplant werden müssen.
Patrick Seiwerth von der Neue Effizienz gGmbH referierte zum Thema: „Studierende werden zu Problemlösern!“ und zeigte neue Möglichkeiten auf, wie Studierende sich über Master- und Bachelorarbeiten Problemstellungen von Unternehmen annehmen und bearbeiten. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Unternehmen stellen Fragen, Studierende antworten. Die eine Seite profitiert vom Kontakt zu Nachwuchstalenten und frischen Ideen, die andere Seite vom Kontakt zu potentiellen Arbeitgebern und Einblicken in die Branche.
„Und was können wir für Sie tun?“. Diese Frage beantworte Karl Schlieper von der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal und stellte vor, dass die Agentur für die Unternehmen viel mehr anbieten kann, als gemeinhin vermutet wird. Das wurde von einigen Teilnehmern bestätigt, denen das umfassende Leistungsspektrum und die Zusammenhänge im SGB so nicht bekannt war.
Das Interesse der Unternehmen war groß, spannend Diskussionen entbrannten. Insbesondere ein Thema geriet beim anschließenden Imbiss in den Fokus: Aufenthaltstitel und Arbeitserlaubnis. Viele Geschäftsführer bestätigten, dass ihre zum Teil schon seit Jahren beschäftigten Mitarbeitenden mitunter große Probleme haben, zeitnah ihre Aufenthaltstitel und die damit verbundene Arbeitserlaubnis zu verlängern.
„Wir werden uns darum kümmern und versuchen, das Thema zu platzieren“, versprach Jürgen Altmann von der Wirtschaftsförderung. Er betonte auch, wie wichtig der Kontakt in die Unternehmerschaft ist, um deren Probleme zu erfahren. Formate wie der Stammtisch sind dafür ein wichtiges Format.