Viele tausend Fachkräfte könnten Wuppertal und der Region in den nächsten Jahren fehlen, warnt Eric Swehla, Vorstand der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Neben dem demographischen Wandel sei ein weiterer Grund für den zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften die Vernachlässigung der schulischen Ausbildung in naturwissenschaftlichen Fächern.
„In Wuppertal gibt es viele hochinnovative, mittelständische Unternehmen, die in Zukunftsbranchen unterwegs sind. Aber sie brauchen die passenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um weiterhin erfolgreich zu sein“, so Swehla. „Daher besteht für viele Unternehmen die Notwendigkeit, gut ausgebildete Menschen aus dem Ausland anzuwerben“. Diese müssen aber nicht nur von ihrem neuen Arbeitsplatz, sondern auch von ihrer neuen Heimat überzeugt werden.
Zentrale Anlaufstelle für internationale Fach- und Führungskräfte
Da der Fachkräftemangel aber kein regionales, sondern ein internationales, wenn nicht gar globales Problem ist, herrscht beim Werben um internationale Fachkräfte große Konkurrenz unter den Städten. Mit einem zentralen Welcome Center soll die Position Wuppertals gestärkt werden. Als Initiator führt die Wirtschaftsförderung derzeit Gespräche mit zahlreichen Partnern. Unter anderem mit der Wuppertal Marketing GmbH, der Bergischen IHK, der Universität, dem Start-up WorkStadt sowie verschiedenen Außenhandelskammern. Das Welcome Center soll eine Anlaufstelle für neu zugezogene Fach- und Führungskräfte sowie Investoren werden. Auch geflüchtete Young Professionals und Studierende sollen gezielt angesprochen werden.
„Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Wuppertal arbeiten hier Hand in Hand – im Idealfall den Mitbewerbern immer eine Nasenspitze voraus“, so Martin Bang, Geschäftsführer der Wuppertal Marketing GmbH. „Von unserer Initiative wird die ganze Region profitieren und wenn wir erst einmal einen Pool von Talenten in verschiedenen Ländern aufgebaut haben, steht dieser natürlich allen Unternehmen im Bergischen Land offen!“
Allerdings dürfe die Umsetzung nicht lange auf sich warten lassen. „Die Zeit drängt“ warnen Bang und Swehla, „sonst landen die dringend benötigten Talente und Investitionen in Bayern oder Baden-Württemberg“. Erste Gespräche über internationale Kindergärten und Schulen in Wuppertal wurden bereits auf den Weg gebracht. „Wuppertal als Lokomotive im Bergischen Städtedreieck setzt hier einen bedeutenden Schwerpunkt für das regionale Wachstum“, so Swehla.